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  • AutorenbildDaniele Di Fronzo

Grosse Forellen sind kein Zufall

sondern harte Arbeit ..... gepaart mit Taktik......und Ausdauer

 


Man muss nicht nach Neuseeland reisen um grosse Forellen zu fangen.

Die Reisezeit ist gewaltig und die Kosten sind auch nicht im unteren Segment angesiedelt.

Die Erfolgschancen kapitale Fische zu fangen hängen von diversen Faktoren ab. Aber eines ist sicher, Fische sind weder dumm noch Selbstmörder, und wer den Zufall einfordert hat schon im Ansatz verloren.


Viele haben den Wunsch sich diesen Traum zu erfüllen und meine Antwort ist immer die Gleiche.

Es gibt auch in Europa diverse Destinationen wo die Wahrscheinlichkeit genauso so hoch ist Fische über 55-70 cm zu fangen. Nachfolgend habe ich die Erfahrungen von meinen Touren der letzten Jahre zusammengefasst.


Für die folgenden Länder kann ich behaupten, dass dies sicherlich möglich ist, wobei eine Einschränkung möchte ich noch machen «im Netz «ist was Anderes denn hier spielen viele weitere Faktoren mit.

In Italien, Slowenien, Bosnien und Spanien kann man sich auf ein aufregendes Abenteuer gefasst machen. Auch in Island, wo ich persönlich noch nicht gefischt habe, weiss ich von einigen befreundeten Fliegenfischern, dass sie erfolgreich unterwegs waren.


In diesen aufgeführten Ländern kann es gelingen mit Können, Erfahrung und Wissen solche Fische zu überlisten. Natürlich gibt es darüber hinaus auch weitere Länder in Europa in denen diese Möglichkeit besteht. Die Regelmässigkeit der Fänge scheint mir in den obengenannten Destinationen jedoch wahrscheinlicher. Wir sprechen hier explizit von Fischen in einem Flusssystem.


Glück oder Können? Obwohl ich oft höre «der hat aber Glück gehabt» stelle ich fest, dass häufig dieselben Fliegenfischer kapitale Fänge machen. Meiner Meinung nach ist das oft kein Zufall. Der Weg ist das Ziel und bei den Meisten ist ein enormer Erfahrungsschatz ihr grösster Vorteil. Die Spreu trennt sich hier vom Weizen oder anders gesagt, die wissen genau was zu tun ist. Dies fängt damit an zu erkennen zu welcher Tageszeit, bei welchem Wetter, mit welchem Köder, an welchem Ort usw. die kapitalen Fische stehen und dann auch noch die Ruhe zu bewahren, wenn der Fisch anbeisst den richtig zu drillen obwohl bei solchen Fischen die Tippet oft bei 0.12 ist. Das Material muss darauf abgestimmt sein und die Ruten brauchen eine Aktion die dies auch erlaubt.

Betrachten wir mal die Seite des Fisches. Grosse Forellen sind vor allem deshalb so gross geworden, weil sie klüger, aber auch vorsichtiger als ihre Artgenossen sind. Daher ist hier besonderes Geschick gefragt. Grosse Forellen, wo ich bei den Fängen mit dabei war oder gar selber fangen durfte, haben ein umfassendes Repertoire an Antworten um nicht im Kescher zu landen.


Manche bleiben einfach stehen und man glaubt einen Hänger zu haben. Bewahrt man in dieser Situation nicht die Ruhe hat man schon verloren. Andere haben ihren Fluchtweg schon im Kopf, wenn sie ihren Unterstand verlassen. Das heisst beim Abfischen solch verdächtiger Stellen sollte man schon Wissen

was zu tun ist, wenn so ein Exemplar den Köder nimmt. Beim Lachsfischen habe ich gelernt den Landeplatz schon zu definieren bevor ich anfange zu fischen. Es gibt Stellen wo ich gar nicht erst anfange, weil ich keine Chance sehe und das kommt nicht von ungefähr. Ihr könnt mir glauben, diesen Fehler habe ich schon mal teuer bezahlt und hatte über mehrere Tage hinweg Depressionen deswegen. Jeder, der sowas schon mal erlebt hat weiss wovon ich spreche. Nicht einschlafen können, weil einem solche Horrorszenarien im Kopf rumspuken ist wirklich bitter.


Dann kommt es auch auf die richtige Drift an. Häufig sehe ich Fischer die einen solchen Fisch erspähen oder erahnen, aber dann den Kopf verlieren. Sofort wird er bearbeitet ohne einen Plan zu haben.

Oftmals ist der Standort zum Werfen nicht der Richtige und die Drift ist einfach nicht perfekt genug. Diese Fische sind nicht dumm und wie schon oben erwähnt kommt ihre Grösse nicht von ungefähr.

Ab und zu ist es besser den Fisch zu umlaufen und die Position zu optimieren dies kann die Schlüsselstelle zum Erfolg sein. Also lieber erst einmal durchatmen und sich genau überlegen, was die beste Präsentation sein könnte um den Wurf gleich beim ersten Mal richtig zu landen. Wer sich das nicht gleich zutraut macht lieber zuerst einen Probewurf ausserhalb des Sichtbereichs des kapitalen Fisches. Wer also einen Plan hat ist Insgesamt gesehen erfolgreicher, wenn er sich die Zeit nimmt eine Strategie zu entwickeln.


Sollte alles stimmig sein und der Fisch reagiert trotzdem nicht kann man Veränderungen am Vorfach und der Fliege vornehmen. Damit habe auch schon meine Erfahrungen gemacht und diese Taktik kann sich wirklich als «Gamechanger» erweisen. Mit wenig Glauben geworfen und mit ungläubigem Staunen umgehend eine Reaktion zu bekommen. Solche Erlebnisse brachten mich schon dazu Fische über mehrere Tage hinweg immer wieder zu befischen. Heute lebe ich mein Motto « geht nicht gibt’s nicht» richtig aus. Der letzten Forelle um die 65 cm habe ich mich über 3 Tage mit jeweils 3 Besuchen an ihrem Stammplatz gewidmet. Mit einem Aufwand von insgesamt mindestens 5 Stunden, wobei ich am letzten Tag alleine 3 Stunden investiert habe. Lösungsansatz: Vorfach ca. 4,50 mit 10 er Tippet, Fliege 22 und einen schwachen Moment der Forelle. Diese innere Freude und Dankbarkeit spüre ich jetzt noch beim beschreiben dieser Situation und somit hat es sich doch gelohnt diesen Aufwand zu betreiben.


Des Öfteren hat es aber auch schon anders geendet. Gerade hatte ich wieder ein Erlebnis mit einer Gruppe, in der Mehrere über 3 Tage lang eine kapitale Forelle immer wieder befischten. Diese frass im Akkord links, rechts, nach vorne und gab allen das Gefühl es werde kein Problem sein sie zu erwischen. Als Resultat nach diversen Versuchen aller Beteiligten hat es dennoch keiner geschafft diese zu landen, obwohl ihre Aktivitäten beinahe unheimlich waren. Am letzten Tag hatte auch ich mein Glück versucht und mich eine Stunde lang mit ihr beschäftigt. Aber ich hätte alle meine Fliegendosen ausleeren können

und bin überzeugt, dass ich sie selbst mit dieser ganzen Futterstrasse nicht überlistet hätte. Mit hundertprozentiger Sicherheit wollte sie eine ganz bestimmte und wenn die nicht dabei ist klappt es eben nicht. Aber es war eine geniale Stunde Spannung auf höchstem Level oder Adrenalin pur und genau

dies macht es aus.


Das muss nicht in jedem Fall so sein, denn es besteht immer auch die Möglichkeit, dass sie im Fressrausch einen Fehler macht und die Fliege trotzdem nimmt, auch wenn es nicht genau die Richtige ist. Meine These aus eigener Erfahrung ist jedoch, dass je grösser der Fisch ist umso wahrscheinlicher wird es sein, dass er es eben nicht macht. Bei solch beratungsresistenten Exemplaren habe ich eine erfolgsversprechende Erfahrung gemacht, falls es erlaubt ist: Man nehme eine 22-er Nymphe und hänge diese in den Hakenbogen der Trockenfliege. Damit konnte ich das eine oder andere Mal doch noch einen Erfolg verbuchen.

Grosse Fische werden noch häufig mit Streamer gefangen, das reizt mich persönlich weniger, ist aber durchaus erfolgsversprechend. Meine Passion gilt eher dem klassischen Nymphen Fischen mit langen Vorfächern und sehr, sehr, sehr kleinen Nymphen oder mit Trockenfliege auf Sicht, was für mich natürlich das absolute das Highlight ist.


Verlieren von kapitalen gehört beim Forellenangeln dazu. Umso schöner ist es daher, wenn es gelingt!

Der Grundsatz gilt immer ans Limit gehen in jedem Bereich, dann ist es mit der Zeit keine Glückssache, sondern Können.


Viel Freude auf eurem Weg und wie immer bin ich gerne bereit eure Fragen zu beantworten.

Habe noch ein paar Forellen-Fotos veröffentlicht, welche wir in den obgenannten Ländern gefangen wurden.


 

Geschenksidee für Weihnachen:


Kursgutscheine / Reisegutscheine kann man über die Webseite bestellen.


Wünsche allen einen schöne Adventszeit und einen tollen Start in die neue Saison.


Tigth lines


Daniele


Tight lines

+ 41 79 759 22 70



















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